Ein Stück voller Sog, Schärfe, Schmutz und Schmerz – Genet würde es gefallen.
Astrid Beckmann, Ruhrnachrichten
Hoch über den Kühltürmen und der Gasabfackelungsanlage einer Kokerei habe ich auf dem Hochplateau einer Bergbauhalde eine surreale Landschaft als Szenenbild für Jean Genets Drama Die Zofen entwickelt. Hunderte Kubikmeter Gestein wurde dafür aufgeschüttet und mit brauner Erde bedeckt, um auf der eigentlich flachen Haldenspitze eine karge, schlammige Hügellandschaft auf über 1200 qm zu entwickeln, in der die Zofen ihre Rituale von Dominanz und Unterwürfigkeit vollziehen. Das Publikum befand sich in zwei großen Kuppeln aus Stahl-Gestänge, ähnlich einer Forschungsstation auf einem fremden Planeten.
Bühnenbildentwurf
Diese Bühnenbildanimation wurde im Vorfeld der Aufführung zu Planungszwecken erstellt. Gut zu erkennen sind die Stahlskelett-Kuppeln, die mit Gängen verbunden sind und Platz für das Publikum boten. Im vorderen Bühnenbereich zwischen den Kuppeln, die eigentliche Spielfläche: ein Erdhügel mit drei abstrakten, schwarzen Blöcken. Im hinteren Bühnenbereich eine 12x20m große Wasserfläche, in deren Mitte eine schwarze Treppe thront, die scheinbar ins Nichts führt. Über diese Treppe erscheint die von den beiden Zofen langersehnte „Gnädige Frau“ und betritt fast wie eine Göttin die Welt der Zofen.
Weiterführende Infos
Besetzung
Solange :
Nicolai Tegeler
Claire:
Andreas Edelblut
Gnädige Frau:
Silvia Bervingas
Foto (oben): Michael Kaprol