Grandoch macht aus Verdis Oper ein opulentes Schaustück, das sich quer zu traditionellen Sehgewohnheiten stellt.
Klaus Stübler, Ruhrnachrichten
Die Verdi-Oper Aida war ein Beitrag zu dem Programm des europäischen Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 mit über 300 Mitwirkenden in Chor, Ballett, Orchester, Statisterie und Mitarbeitern hinter der Bühne. Ich war Künstlerischer Leiter, Bühnenbildner und Regisseur der Oper, die vor 6000 Zuschauern in der BergArena Halde Haniel gezeigt wurde. Die Bergarena ist ein Amphitheater auf dem Gipfel der höchsten Halde des Ruhrgebiets. Besondere Herausforderung an diesem Ort ist es, die einmalige Ästhetik dieser archaisch wirkenden Mondlandschaft in der Inszenierung für sich zu nutzen. Ich habe dazu eine Welt entworfen, die passend zur industriellen Geschichte des Ortes mit Hilfe ausrangierter, verrosteter und neu zusammengesetzter Stahl- und Maschinenelemente eine postapokalyptische Welt darstellt, die scheinbar auf den Trümmern einer Industriegesellschaft errichtet wurde.
So sehr der junge Regisseur auch Überraschung und Effekt liebt: Er gibt Verdis Meisterwerk in keiner Szene der Lächerlichkeit preis. (…) Eine Üppigkeit und Detailverliebtheit eigener Prägung, die nur der Phantasie verpflichtet ist.
Marie-Luise Schmand, WAZ
Bühnenbildentwürfe
Bühnenbildanimation für den 1. und 2. Akt
Automatisch verfahrbarer Steg, hochfahrbare Mittelplattform, Auftrittsmöglichkeiten über serpentinenartige Stege, die vom oberen Arenarand herabführen zur Spielfläche. Diese Stege weisen eine Ästhetik auf, als seien die Stahlteile beispielsweise nach einer Explosion zufällig in diese Position den Hang heruntergerutscht.
Bühnenbildanimation für den 3. und 4. Akt
Die Arena wird im Laufe des 3. Akts mit Wasser geflutet. Der drehbare Steg wird zur einzigen Verbindung der Treppen der Arena und der Serpentinen. Die dramatische Zuspitzung der Oper, die mit der Hoffnungslosigkeit der Liebe zwischen Aida und dem Heerführer Radames einhergeht, wird so verdeutlicht.
Weiterführende Infos
Besetzung
Musikalische Leitung:
Joachim Mayer-Ullmann
Regie/Bühnenbild:
Thomas Grandoch
Kostüm-/Maskenbild:
José Eduardo Luna
Chorleitung:
Ludger J. Köller
Ballettchoreografie und-Einstudierung:
Kira Zurhausen, Ulla Schulte-Zurhausen
Lichtdesign:
Christian Falk
Aida:
Elisabeth Otzisk
Radames:
Ernesto Grisales
Amneris:
Maria Ferencik
Ramfis:
Kristof Klorek
Amonsaro:
James Tolksdorf
König:
Bart Driessen
Bote:
Ingmar Klusmann
Oberpriesterin:
Christina Meuers